Nach einem durchwachsenen Trainingsjahr mit Verletzungen in der ersten Jahreshälfte hatte ich mich für den 7.10.2018 beim Ironman in Barcelona angemeldet. Die Vorbereitung in Richtung Rennen verlief relativ gut und ich freute mich auf schönes und warmes Wetter in Spanien. Und so ging es am 2. Oktober nach Spanien.

Ich hatte ein schönes Hotel, nur etwa 10 Minuten vom Strand bzw. den Wettkampförtlichkeiten in Callela gebucht und konnte somit  auch vor dem Wettkampf die Rad- und Laufstrecke und das Meerwasser testen. Je weiter der Wettkampf rückte desto schlechter wurde das Wetter. Gerade wegen der Sonne, der Wärme hatte ich mir als “Warmduscher” den Süden als Wettkapfort ausgesucht.

War wohl wieder nix. Denn genau in der Nacht zum Wettkapf kam ein Temperatursturz und Regen. So war am Wettkampfmorgen ein Gewitter und das Schwimmen fand für mich unter ungünstigsten Bedingungen statt. Nicht wie die Tage zuvor nur wenig Wellengang, nein für mich gefühlt ca. 1 Meter hohe Wellen und ein auf und ab führten dazu, dass mir kotzübel wurde. So musste ich mich etwa bei 3/4 der Schwimmstrecke übergeben, zog aber durch und kam nach etwa 1:15 Stunden für die 3,8 km lange Strecke aus dem Wasser.

Der Wechsel dauerte etwas länger wie sonst da ich mit Ärmlingen, Windweste mehr zum Umziehen hatte. Ich fand dann auf dem Rad relativ schnell mein Tempo und konnte überholen. Das pusht mich immer, da ich bis zum Ende der Radstrecke nicht überholt wurde. Ich fühlte mich Top und fuhr an die gesteckte Grenze von 235 Watt über die 180 km heran. Aufgrund meiner FTP von 310 Watt war dies meiner meiner Meinung nach mit einem Intensitätsfaktor von 0,76 genau richtig. Zeitmäßig bedeutete, das dass ich für die Radstrecke von 180 km mit ca. 800 Höhenmetern eine Zeit von 4:58 Stunden und einen Schnitt von ca. 36,5 km/h fuhr.

Der Wechsel zum Laufen war gut, ich lief aber die ersten zwei, drei Kilometer etwas zu schnell an, fing mich jedoch und pendelte mich auf ein Tempo um die 5 Minuten pro Kilometer ein. Das alles ging gut bis etwa zu km 17.
Und dann kam der Mann mit dem Hammer. Bis zu diesem Zeitpunkt lag ich immer auf Kurs für eine Zielzeit knapp unter 10 Stunden. Da ich aber wohl auf dem Rad doch etwas überzockt hatte, wurde der Marathon nun zu einem “Wandertag”. Immer wieder musste ich Gehpausen einlegen und mich mit meinem Kopf streiten ob ich aufhören sollte. Die Entäuschung, dass ich meine geplante Zielzeit nicht erreichen konnte stand aber dem gegenüber, dass ich unbedingt mit einem “Finish” den Wettkampf beenden wollte.

Und so kam ich nach 10:47 Stunden bei für mich widrigen Verhältnissen (es regnete und war kalt) ins Ziel. Im Nachhinein kostete mich wohl ein Minimun zuviel auf dem Rad (es war bei der Auswertung ein Intensitätsfaktor von 0,78), sowie das “Mehr an Energie für die kühlen Wetterverhältnisse” das Rennen.

In den zwei Tagen nach dem Wettkampf gab es in Spanien derart große Unwetter, dass es in Barcelona “Land unter” gab und ich froh war, dass ich nicht bei noch schlechteren Verhältnissen starten musste.

Insgesamt bin ich aber dennoch zufrieden, ins Ziel gekommen zu sein und war mit zwei von drei Teildisziplinen des Wettkampfes auch sehr zufrieden. Das Ziel die 10 Stunden zu knacken, habe ich nicht aufgegeben und ich bin schon Tage nach dem Wettkampf wieder motiviert mich für den nächsten Ironman zu quälen.