Die Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii zählt zu den weltweit härtesten Sportwettkämpfen. 17 Augsburger schafften bislang dieses Rennen. Vor 30 Jahren holte Katja Mayer den WM-Titel in der Damen-Altersklasse 18-24.
Nun gelang einem anderen Viktoria-Triathleten ein WM-Podestplatz in der Herren-Altersklasse 18-24.
Lukas Stahl krönte seine außergewöhnliche Sportkarriere mit einer Bronzemedaille bei der Ironman-Weltmeisterschaft. Der 23-Jährige war bis vor zweieinhalb Jahren als Kanute international erfolgreich gewesen. Nun kam er auf Hawaii als Dritter und bester Europäer seiner Altersklasse 18-24 ins Ziel. Er brauchte 9:13 Stunden für 3.860 Meter-Schwimmen, 180 Kilometer-Radfahren und 42,2 Kilometer-Laufen. 58:08 Minuten, 4:44 Stunden und 3:22 Stunden lauteten seine Splits für die drei Disziplinen. Schneller in seiner Altersklasse waren nur der Mexikaner Andoni Valencia mit 8:59 Stunden und der Kanadier Jameson Plewes mit 9:11 Stunden. Heuer und im Vorjahr konnte Lukas Stahl bei der Ironman-Europameisterschaft in Frankfurt am Main souverän den Altersklassentitel erringen, zuletzt in 8:54 Stunden.
Lukas Stahl musste 2.400 Athleten überholen
In Hawaii war für den Horgauer neben der glühenden Hitze und der enormen Luftfeuchte die Startgruppe das Problem. Seine Altersklasse stürzte sich nämlich als letzte in den Pazifik. „Ich musste beim Schwimmen, Radfahren und Laufen rund 2.400 Athleten überholen und es staute sich an den Versorgungsstationen“, berichtet Lukas Stahl aus Hawaii. Erst seit zweieinhalb Jahren konzentriert sich der Mechatronik-Student an der Augsburger Hochschule ganz auf den Triathlon-Sport. Lukas Stahl hatte bereits im Alter von acht Jahren im hessischen Hanau mit dem Kanu-Sport begonnen. Nach dem Umzug seiner Eltern in die Augsburger Region im Jahr 2008 startete er als Kanute für den AKV Augsburg.
Lukas Stahl auch meisterhaft im Kanuslalom

Der gebürtige Hesse überzeugte zuletzt als Kanuslalom-Europameister 2020 mit der U23-Nationalmannschaft. Deshalb wurde er bei der letzten Augsburger Sportlerehrung in zwei Sportarten gewürdigt, wohl einmalig für diese Veranstaltung im Goldenen Saal. „Der Triathlon reizt mich besonders, weil dies ein ehrlicher Sport ist, bei dem sich ein hartes Training eins zu eins auszahlt“, erläutert Lukas Stahl. Rund 30 Stunden pro Woche hat er heuer in den Triathlon-Sport investiert. Der ehemalige Top-Kanute peilt für 2024 eine Karriere als Triathlon-Profi an. Sein nächstes Rennen ist bereits am 29. Oktober bei der Half-Ironman-Weltmeisterschaft in St. George im US-Bundesstaat Utah.

 

Bericht: Wilfried Matzke
Fotos: Manuela Stahl