Berlin stand am 24. September für die gesamt Laufszene im Mittelpunkt. Der Weltrekord sollte fallen. Eliud Kipchoge hat einen dramatischen Berlin Marathon mit einer Jahresweltbestzeit von 2:03:32 Stunden gewonnen. Während bei zeitweisem Regen und einer extrem hohen Luftfeuchtigkeit die anderen beiden Topstars, Kenenisa Bekele (Äthiopien) und Wilson Kipsang (Kenia), nicht ins Ziel kamen, überraschte ein Debütant: Der Äthiopier Guye Adola auf Platz 2.

Auch vier TGVA Läuferinnen und Läufer waren unter den 43.852 Läufern aus 137 Nationen am Start. Bei den Damen stellte Sybille Mai als beste Augsburgerin einmal mehr ihre derzeit blendende Form unter Beweis. Mit drei Stunden neun Minuten und 54 Sekunden verbesserte sie ihre persönliche Bestzeit um über sieben Minuten. Diese Zeit bedeutete den 27. Platz in ihrer Altersklasse W 35.

Bei den Männern kam Benedikt Köck in 2:59:28 Stunden als 1607. Mann (Platz 365 in M 35) im rund 39.000-köpfigen Teilnehmerfeld ins Ziel. Tino von Szada-Borryszkowski lag bei 3:05:48 Stunden und Stephan Keiß bei 3:30:19 Stunden

Der Berlin Marathon war von sehr schwierigen klimatischen Bedingungen gezeichnet. Das bekamen auch die TGVA Athleten zu spüren.

Benedikt Köck berichtet: „Bis zum Start habe ich noch gezittert, ob es trocken bleibt nach dem Dauerregen die Nacht zu vor. Kurz nach dem Start ging’s dann voll los.

Ich habe mich aber eisern an meine Paceingtabelle gehalten und bin die einfach abgelaufen. Spätestens bei Kilometer 10 war ich voll im Flow und konnte wie geplant immer wieder zulegen. Die Schmerzen kamen erst ab Kilometer 34, aber mit dem erreichbaren Ziel war der Rest dann eine Willensleistung und ich bin sehr glücklich durch’s Ziel.“ Auch Tino kam gut auf die Strecke. „Allerdings war es im Bereich des 3-Stunden-Pacemakers ein ständiges Gedränge“, beschreibt er seinen Lauf. „Bei Kilometer 30 musste ich leider eine kurze Anna-Hahner-Gedächtnispause einlegen und kam danach nicht mehr in Tritt. Blasen unter meinen Füßen behinderten mich fortan bei jedem Schritt und mir war klar, dass die 3 Stunden nicht zu knacken sind. Also hieß es durchbeißen und die Stimmung genießen. Letztendlich ist ein Marathon eben doch nicht planbar, aber insgesamt bin ich zufrieden.“

Auch Sybille hatte bei schwülem Laufwetter für ihr Ziel einer persönlichen Bestzeit gekämpft. Noch erschöpft berichtet sie im Ziel: „Ich bin recht gut vom Start weggekommen. Vielleicht eine Spur zu flott. Zur Halbmarathon-Marke habe ich mit 1:33:31 Stunden eine neue persönliche Bestzeit auf dieser Distanz erreicht. Hochgerechnet wäre das dann 3:07 Stunden über die volle Distanz gewesen. Definitiv zu schnell, was mir klar war. Da mein Ziel die 3:10 Stunden war, habe ich etwas rausgenommen. Zwischen Kilometer 30 und 35 wurde es richtig hart und ich musste nochmal mental alles geben um nicht einzuknicken. Am Schluss war es für mich auf jeden Fall ein harter Fight gegen die gnadenlos tickende Uhr. Die letzten vier Kilometer ein Durchbeißen, bis dann in der Zielgerade durch das gigantische Brandenburger Tor die Punktlandung gelang.“ Im Ziel war dann aber sofort der Stecker raus, sämtliche Energie habe ich auf der Straße gelassen“

Ein Berlin Marathon unter schwierigen Bedingungen. Da sind sich die TGVAler auch mit Sieger Eliud Kipchoge einig. Er erklärte sichtlich erschöpft im Ziel: „Dies war auf jeden Fall der härteste Marathon, den ich bisher gelaufen bin.

Und noch eine kleine Ergänzung. In der schwäbischen Jahresbestenliste für die 42,195 Kilometer rangiert Sybille Mai nun auf dem ersten Frauenplatz und Benedikt Köck auf dem dritten Männerplatz.